Bevis Bava

Brief Garden in der Nähe von Kalawila im Hinterland von Alutgama wurde ab 1929 vom Landschaftsarchitekten, Künstler, Journalisten und Politiker Bevis Bawa, dem Bruder des auch im heutigen Sri Lanka (ehem. Ceylon) berühmten Architekten Geoffrey Bawa auf einer ehemaligen Kautschukplantage geplant und angelegt. Geoffrey Bawa schuf u.a. das Parlamentsgebäude von Colombo. 

Bevis Bawa war nicht nur von beeindruckender großer Statur (fast 2 Meter), er war auch ein großer Lebenskünstler, einer der Menschen, die alles aus ihrem Leben herausholen, was es herauszuholen gibt. Bawa liebte ein volles Haus, Gäste waren immer willkommen, und sie kamen in Scharen aus Colombo und Übersee. Die berühmtesten waren Vivien und Laurence Olivier, die mehrere Monate bei Bevis Bawa wohnten. Fotos im Haus zeugen noch heute von seinen vielen Gästen.

Er wurde 1909 in eine einflussreiche Juristenfamilie in Sri Lanka hereingeboren. Sein Vater verfasste unter anderem einen erfolgreichen, sogenannten “Legal Brief”, der Bevis nach einer Offiziers-Karriere ein unbeschwertes, finanziell unabhängiges Leben ermöglichte. Nach einem erfüllten Leben starb er 1992 im Alter von 83 Jahren. Danach wurde der Garten unter seinen Mitarbeiten aufgeteilt, da Bevis Bawa selbst keine Erben hatte.

Sehenswert ist das Wohnhaus. Die Kunst lag ihm im Blut, sie war sein Leben. Bevis Bawa war im Gegensatz zu seinem Bruder nicht an Stilrichtungen und künstlerische Disziplin gebunden, er ließ seiner romantischen Ader freien Lauf. Dies sieht man noch bei aufmerksamer Betrachtung der Skulpturen im Garten – sofern man sie entdeckt – und auch an den vielfältigen künstlerischen Arbeiten im Haus. Mit seinen Zeichnungen und Skulpturen von Jünglingen erreichte Bawa seine besten Leistungen. In den 60iger Jahren kam der australische Künstler Donald Friend zu einem Kurzbesuch und blieb über 5 Jahre. Etliche seiner Kunstwerke ließ er als Geschenk im Haus. Beachtenswert das große Wandgemälde im Chagall-Stil.

Bawa hat sich sein Haus geschmackvoll mit 300 Jahre alten holländischen Möbeln ausgestattet und es gleichzeitig zur Ausstellung seiner künstlerischen Werke benutzt. Man spürt im Haus das sorgenfreie Leben des ehemaligen Kolonialoffiziers und Lebemannes. Auch Altersblindheit ließ ihn nicht vereinsamen. Vor seinem Tod sagte er einmal, vor seinem Auge habe er ständig Bilder und Filme aus seinem Leben, er sei nicht allein.

Haus und der Garten werden heute von einem seiner ehemaligen Bediensteten versorgt, der uns Weihnachten das Haus überlassen hatte. Ein kleines Paradies.

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