XING und sein Gruppen-Dilemma

Eine von mir gegründete XING-Gruppe mit berufsspezifischer Ausrichtung und zwischenzeitlich mehr als 1200 Mitgliedern steht vor dem Dilemma, das die Gruppenmitglieder unbefriedigend partizipieren. Insofern ist offensichtlich eine kritische Masse nicht unbedingt ein Garant für die aktive Beteiligung der Mitglieder.

Wir sind in unserer Gruppe dem Problem nachgegegangen und sind dabei zu folgender Erkenntnis gekommen:

1) Der Hauptgrund für eine unzureichende Teilnahme der Gruppenmitglieder liegt an der Tatsache das es zwischenzeitlich schlichtweg viel zuviele Gruppen in XING gibt.

2) Das führt dazu, das die Anzahl der Gruppenmitgliedschaften pro Person in keinem vernünftigen Verhältnis mehr steht. Will man etwas über die Gruppe seines Interesses erfahren, muß man sich anmelden. Auf Befragung wurde uns überwiegend erklärt, daß man doch „mal sehen wolle, was da so läuft!“ und ob man „das brauchen kann“. Man will konsumieren, aber nicht partizipieren! Die treffendste Antwort war die Folgende: „Wenn ich Mitglied der Stadtbibliothek werde, will ich ja nicht ein Buch schreiben!“

3) Zudem können Sie heute in XING beliebig eine neue Gruppen starten, die exakt das gleiche Gruppenthema wie eine bereits existierende Gruppe hat. Das war nicht immer so. Zu OpenBC-Zeiten wurde geprüft, ob eine Gruppe zum beabsichtigten Thema bereits bestand. Wenn ja, konnte keine weitere diesbezügliche Gruppe gestartet werden. Das hat XING dann meines Erachtens aus vertrieblichen Interesse aber abgeschafft. (Anm.: Wir waren die erste Gruppe mit unserem Thema, zwischenzetlich gibt es mehr als 20 Gruppen, die die gleiche Zielgruppe haben!!!)

4) Dazu kommt, daß das gesamte Phänomen der „sozialen Netzwerke“ rückläufig ist. Dazu finden Sie im Internet  zwischenzeitlich einige Studien von bekannten Marktforschungsunternehmen. Man ist ja nicht nur in XING, sondern auch in Facebook, LinkedIn, Twitter usw. usw.

Meines Erachtens müsste XING hier tätig werden. was aber vermutlich nicht geschehen wird. Das derzeitige Management scheint ausschliesslich EBITDA-orientiert zu sein und hat leider den Kunden vollständig aus dem Auge verloren.

Wie sagt Edgar Geffroy: Das Einzige was stört, ist der Kunde!